Das Thema schwebt wie ein Damoklesschwert über den Kommunen: Das Gafög kommt. Und damit teils große bauliche Brocken, die zu stemmen sind. Aber nicht nur das.
Denn mit dem Gesetz zur Ganztagsförderung werden viele weitere Betreuungsstunden abgedeckt werden müssen. Zumal mit dem Gafög Schluss ist mit bis zu zehn Wochen Ferien im Jahr. Aktuell geht man nur von 20 betreuungsfreien Tagen aus. Ja, die Betreuung muss nicht in der Schule stattfinden. Sie kann auch in Jugendzentren, Horten oder bei Vereinen organisiert werden, bei denen Betreuungspersonal wahrlich auch nicht Schlange steht.
Und das Problem bleibt – ob während der Schulzeit oder in den Ferien: Der Markt für Fachpersonal ist leergefegt, das „Gute Kita“-Gesetz bringt schon jetzt die Kindertagesstätten unter Druck. Die Einrichtungen suchen händeringend nach Kolleginnen und Kollegen. Es gibt schlicht nicht genug. Und die wenigen, die nach Jobs Ausschau halten, könnten nun auch in die Grundschulen abwandern. Ein Konkurrenzkampf, wo eigentlich eine Betreuungslücke geschlossen werden sollte.
Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Beim Personal in den Schulen selbst vielleicht? Diese Idee kursiert zumindest schon hinter vorgehaltener Hand. Könnten auch die Schulsozialarbeiter eingebunden werden? Was ist mit dem Lehrpersonal? Daran wagt man sich aktuell (noch) nicht. Zu unbeliebt macht man sich mit solchen Entscheidungen. Doch das Gafög drängt. Irgendwann müssen Lösungen her.